-
Baujahr
0
Wie Hubert Rainer den Wertstoffhof Achenkirch in die Zukunft führt
Anfang 2025 wurde der digitale Wertstoffhof Achenkirch eröffnet, der mehr kann als nur Container bereitstellen. Er denkt mit. Hilft Fehlwürfe zu erkennen. Öffnet Schranken. Und erleichtert Menschen die Trennung ihrer Wertstoffe. Einer, der das alles im Blick hat, ist Hubert Rainer. Früher Wertstoffhofleiter – heute digitaler Operator.
„Ich hätte nie gedacht, dass mein Beruf einmal so aussehen wird“, sagt Hubert. Statt Diskussionen mit Bürger:innen über vermischte Abfälle, Abgabemengen oder Öffnungszeiten, steuert er heute den gesamten Betrieb über ein zentrales System. Er sieht via Kamera, was wo abgeladen wird. Kann gezielt eingreifen und nachvollziehen, wer wann was gebracht hat, um die Qualität der Wertstoffe zu sichern. Bei Fehlwürfen schreitet er ein und macht den Kunden auf sein Verhalten aufmerksam. Im schlimmsten Fall könnte er die Zutrittsberechtigung entziehen, was aber in der Praxis nicht nötig ist, da die Bürger sich schnell einsichtig zeigen, wenn sie digital und nachvollziehbar ertappt werden.
Klare Prozesse statt Streitgespräche
Was früher von Mitarbeitern geschätzt wurde, wird heute kilogenau gewogen und digital verrechnet. Die neue Technik schafft Klarheit und beugt Konflikten vor. „Wir müssen nicht mehr schätzen oder schlichten. Was digital angezeigt wird, wird bezahlt. Früher haben wir bei unseren Kunden des Friedens Willen oft nachgegeben. Wir wollen ja eine gute Stimmung am Wertstoffhof und man sieht sich auch im Dorf wieder.“ Für Hubert bedeutet das: weniger emotionale Auseinandersetzungen, mehr Konzentration auf den Betrieb.
Effizienz, die sich auszahlt
Die Wirkung zeigt sich schwarz auf weiß: In den ersten Monaten nach der Eröffnung wurde bei den kostenpflichtigen Fraktionen bereits eine starke Umsatzsteigerung erzielt. Ein klares Zeichen dafür, dass digitale Systeme nicht nur Ordnung schaffen, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll sind.
Autonome 6 Tage Woche für den Grünschnitt
Ein zusätzliches Pilotprojekt läuft bereits: Der separate und durch Schranken abgetrennte Grünschnittbereich ist von Montag bis Samstag von 8-19 Uhr zugänglich. Mit durchwegs positivem Feedback. „Gerade für Berufstätige ist das eine riesige Erleichterung. Und weil alles überwacht ist, funktioniert es auch problemlos“, so Hubert Rainer.
Digitalisierung als Berufswandel
Der digitale Umbau hat nicht nur den Wertstoffhof verändert sondern auch Huberts Rolle. Vom Wertstoffhofleiter vor Ort ist er zum Digitalen Operator geworden, der steuert, dokumentiert, auswertet. „Ich habe nicht weniger zu tun, aber ich arbeite anders und effizienter. Das macht Freude.“
Achenkirch zeigt: Digitalisierung ist nicht Selbstzweck, sondern ein Werkzeug. Wenn sie richtig eingesetzt wird, entsteht ein Ort, der für alle funktioniert. Für Mitarbeiter:innen, für Bürger:innen, für die Umwelt.
Fakten
Typ: Digitaler Wertstoffhof mit hybridem Betrieb (personalunterstützt und autonom)
Besonderheit: Autonomer Grünschnitt, 6 Tage geöffnet
Ort: Achenkirch, Tirol
Leitung: Hubert Rainer
Baujahr: 2025
Technik: Digitales Zutrittsmanagement, Bürgerapp, Mitarbeiterapp, Leitstand, Kameraüberwachung, Wiegeterminals, 24/7 Grünschnitt, Betreiberplattform
Effizienzsteigerung:
- Erweiterung der Öffnungszeiten bei gleicher Belegschaft
- Vervielfachung der Wertstoffeinnahmen
- Schaffung eines modernen Arbeitsplatzes
Sie wollen Ihre Abfallwirtschaft digitalisieren?
Wir beraten Sie gerne bei der Umsetzung Ihres Projektes, von der Umrüstung kleiner Recyclinghöfe bis zum Neubau von Anlagen, und setzen mit Ihnen gemeinsam den ersten Schritt in die digitale Zukunft.
Beratung vereinbaren







