Technik
3 Schranken, 7 Sprechanlagen, 32 Kameras, 3 Wiegeterminals, 1 Informationsterminal, 1 zentrale Leitstelle, Wiegon Bürger App, Wiegon Mitarbeiter App
Abfallwirtschaftszentren gehören zu den meist frequentierten und wichtigsten Service-einrichtungen von Gemeinden und Städten. Für die meisten voll berufstätigen Menschen ist der Besuch des Recyclinghofs eine zeitaufwendige Angelegenheit. Ihnen bleiben nur die Stoßzeiten. Auf die Frage, ob die Lenkung der Kundenströme in Zeiten der Digitalisierung nicht effizienter vonstattengehen könnte, entwickelte das junge Tiroler Startup Wiegon eine vollautomatische Antwort. Die Realisation des Projekts erfolgte nun in Ischgl auf rund 2.600 m2 mit dem digital-sten Abfallwirtschaftszentrum Europas. Der Recyclinghof in Ischgl bewältigt Abfallmengen, die zwischen denen eines Dorfes und einer Stadt variieren. Mit rund 1.600 Einwohnern und 1,6 Millionen Nächtigungen pro Jahr ist die Abfallentsorgung in der Gemeinde damit ein Spezialfall.
Die Antwort lautet ja. Wiegon zeigt mit Ischgl, wie eine zeitgemäße digitalisierte Abfallwirtschaft aussehen kann. In dem voll automatisierten Betriebsablauf stecken zwei Jahrzehnte Erfahrung – entwickelt aus der Praxis für die Praxis. Vorteile entstehen nicht nur für Bürgerinnen und Bürger, sondern auch für Betriebe und Betreibende und Mitarbeitende von Abfallwirtschaftszentren.
In dem voll automatisierten Abfallwirtschaftszentrum in Ischgl werden alle abfallrelevanten Prozesse digital gesteuert – das beginnt bei der Kennzeichenerkennung am Schranken, reicht über Informations- und Selfservice Terminals für die Bürgerinnen und Bürger mit Identifikation durch RFID-Karte oder Wiegon App bis hin zu Dosiersystemen. Für die Videoüberwachung wurden insgesamt 32 Kameras installiert. Auch die Füllstandserfassung der Container geschieht digital. Für Sondermüll entwickelte Wiegon eigene Wiegestationen: Der Bürger/Die Bürgerin erfährt beim Wiegevorgang, welche Kosten für die Entsorgung anfallen und kann seine/ihre Buchungen über eine App einsehen. Auch „Fehlwürfe“ – also die Entsorgung an falscher Stelle – können manuell und mit Hilfe von Technologie erfasst werden. Die Anlagenüberwachung geschieht zukünftig über eine zentrale Leitstelle.
Eine der größten Verbesserungen der Automatisierung besteht darin, dass eine zeitliche Entzerrung des Kundenandrangs gelingt. Einerseits, weil Besucherinnen und Besucher über eine App Einblick über das aktuelle Besucheraufkommen erhalten, andererseits, weil durch die Automatisierung längere Öffnungszeiten bis hin zum 24/7 Betrieb möglich werden. Der Amtsleiter der Gemeinde Ischgl, Christian Schmid, resümiert bisherige Erfahrungen: „Durch die großzügigen Öffnungszeiten gibt es praktisch keine stark frequentierten Stoßzeiten mehr. Kunden erleben die Fahrt zum Recyclinghof als stressfreier und angenehmer.“
Ischgls Bürgermeister Werner Kurz sieht den voll digitalisierten Recyclinghof in erster Linie als einen Service für die Bürgerinnen und Bürger. Diese profitieren von der Transparenz, erweiterten Öffnungszeiten und der Entflechtung vormaliger Stoßzeiten. Zudem besteht die Möglichkeit der regionalen Zusammenarbeit von Recyclinghöfen, was Kundinnen und Kunden die Möglichkeit eröffnet, unterwegs ihre Abfälle in Wertstoffhöfen anderer Gemeinden zu entsorgen. Dies spart Extrafahrten und damit CO2. „Mit dieser Technologie möchten wir erreichen, dass Bürgerinnen und Bürger künftig ihre Abfälle komfortabler auf bestehenden Wegen öfter und auch umweltschonender abgeben können“, erläutert Wiegon Mitbegründer Bernhard Weiskopf. Ischgls Bürgermeister Werner Kurz zeigt sich überzeugt, dass diese Lösung auch die Zukunft für andere Gemeinden ist.
Auch Betriebe profitieren von den digitalen Abfallwirtschaftszentren. Durch die Möglichkeit der Abfallabgabe rund um die Uhr können Zwischenlagerungen der Abfälle bis zur Entsorgung minimiert werden. Das spart Raum, Zeit und Kosten.
Was verändert sich für Mitarbeitende von Recyclinghöfen? Die bisherige Erfahrung zeigt, dass die Automatisierung der Abläufe Arbeitsprozesse erleichtert und optimiert. Jobs werden aufgewertet, bestehende personelle Ressourcen können besser genutzt werden. Zumal Mitarbeitende nicht ständig vor Ort sein müssen, bleibt mehr Zeit, um sich auf Aufgaben wie die persönliche Betreuung oder die Ausgaben von Streusplit, Streusalz, Biomülleimern oder Biomüllsäcken sowie Altkleidersäcken oder Mülleimern zu kümmern. Außerdem müssen Mitarbeitende nicht mehr neben Containern stehen, was besonders bei schlechtem Wetter zum Problem werden kann. In Zeiten des allgemeinen Mitarbeitermangels sind dies deutliche Verbesserungen, welche die Arbeitsplätze am Recyclinghof attraktiver machen.
In Ischgl wurde das Angebot vonseiten der Bevölkerung sehr gut angenommen. Wiegon freut sich, mit dieser Technologie den Grundstein für eine zukunftsweisende Abfallwirtschaft gelegt zu haben. Innerhalb der Branche stößt das Jungunternehmen bereits vielfach auf Interesse.
Wir beraten Sie gerne bei der Umsetzung Ihres Projektes, von der Umrüstung kleiner Recyclinghöfe bis zum Neubau von Anlagen, und setzen mit Ihnen gemeinsam den ersten Schritt in die digitale Zukunft.
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„Durch die großzügigen Öffnungszeiten gibt es praktisch keine stark frequentierten Stoßzeiten mehr. Kunden erleben die Fahrt zum Recyclinghof als stressfreier und angenehmer.“
„Das Wiegon System funktioniert sehr gut und wir sind mit der Trennmoral der BürgerInnen zufrieden. Die Umstellung auf das neue System bedeutete anfangs einen Mehraufwand für uns, aber mittlerweile sind wir schon vertraut mit der Technik und stolz diese bedienen zu können. Die BürgerInnen können nun viele Dinge ohne uns machen, wie zum Beispiel Sperrmüll abgeben, und wir haben mehr Zeit für andere Aufgaben am Hof. Wenn wir Feierabend haben, können sie ganz ohne uns ihren Müll entsorgen.“
„Ich persönlich bin überzeugt, dass ein digitaler Wertstoffhof die Zukunft sein wird und bald auch von anderen Gemeinden so umgesetzt wird.“