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In der Gemeinde Bad Häring in Tirol können Bürger von Montag bis Samstag nach Belieben ihren Müll im Recyclinghof entsorgen. Das System ohne Personal vor Ort macht von sich reden.
Seit 2021 läuft die Müllentsorgung in Bad Häring anders ab: flexibel und mit langen Öffnungszeiten. Während in vielen anderen Orten die Bürger meist freitags gestresst den Recyclinghof aufsuchen, geht es in der Gemeinde Bad Häring entspannt zu. Kein Stau, keine genervten Entsorger: An drei Tagen die Woche (Di, Mi, Fr) ist der Recyclinghof von sieben Uhr morgens bis 20 Uhr abends zugänglich, ohne Personal des Bauhofs. An zwei Tagen (Mo, Do) hat der Recyclinghof von 13 bis 20 Uhr geöffnet. Am Samstag steht der Bauhof von 7 bis 18 Uhr zur Verfügung – zur Freude der Rasenpfleger, die das Grün gleich nach dem Schnitt entsorgen können.
Langzeit-Bürgermeister Hermann Ritzer zieht eine positive Bilanz: „Die Idee war, dass die Bürger flexibel ihren Müll entsorgen können. Nach anfänglicher Skepsis – auch bei den Bauhofmitarbeitern – sind nun alle überzeugt.“
Über den Recyclinghof
Digitale Zwei-Schranken-Lösung
Der Einfahrtsbereich des Recyclinghofs wurde neu geplant und umgestaltet. Durch eine Grundablöse konnte eine verbesserte Einfahrtslösung mit einer Zwei-Schranken-Regelung von Wiegon umgesetzt werden. Zum Beginn der neuen flexiblen Öffnungszeiten am 1. Februar 2021 hatten bereits 2.500 Bürgerinnen und Bürger von Bad Häring ab 18 Jahren eine Bürgerkarte erhalten.
Die Bürgerkarte ist der Schlüssel
Der Zugang zum Recyclinghof erfolgt mit Bürgerkarte, welche mit dem Wiegon System den Schranken zum Recyclinghof öffnet. Aber die Karte kann noch mehr: „Man kann ein Guthaben aufladen und so in manchen Betrieben und der Gastronomie bargeldlos bezahlen, fürs Taxi gibt es 30 Prozent Rabatt, und auch die Schwimmbad-Saisonkarte ist darauf gespeichert“, erklärt Ritzer.
Kameras gegen Fehlwürfe
„Fehlwürfe? Das geht bei uns nicht“, sagt Roland Mathes, Leiter des Recyclinghofes. Sechs montierte Kameras überwachen das Gelände, um Müllsünder zu identifizieren. Alles ist rechtlich geregelt und von der Datenschutzbehörde abgesegnet, das Videomaterial wird lediglich 72 Stunden lang gespeichert.
„Die Moral ist sehr hoch. Nur eine Handvoll Leute hat in den letzten drei Jahren den Müll wissentlich falsch entsorgt“, berichtet Mathes.
Kein Platz für Müllsünder
In der Gemeinde setzt man auf Konsens – „Sünder“ werden zunächst zur Rede gestellt. „Sie zeigen sich einsichtig und sind oft überrascht, weil sie per Video überführt wurden“, schmunzelt Mathes, der seit 25 Jahren bei der Gemeinde tätig ist. Über eine Handy-App können die Bauhofmitarbeiter sehen, ob Müll falsch entsorgt wird oder die Kartonpresse unter Aufsicht gestartet werden muss. Dies bedeutet zwar einen Mehraufwand, da der tägliche Blick auf die Kameras unumgänglich ist, aber die Recyclingqualitäten werden damit spürbar gesteigert. Wir freuen uns, dass das System in Bad Häring so guten Anklang bei Gemeinde, Mitarbeitern und Bürger:innen gefunden hat. Ein wichtiger und innovativer Beitrag für die Umwelt - wir wünschen weiterhin viel Erfolg!
Fotos: © Bildagentur Muehlanger, Magdalena Gredler
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